Wenn das Publikum nicht ins Theater kommen kann, dann kommt das Theater zum Publikum.
In der ersten Show von Jan Logemann – Herr Logemann dreht ab! – wartet man gespannt, was im
nächsten Moment passiert. Ein Format wie dieses gab es vor Zeiten von Covid-19 gar nicht. Ein
publikumsleerer Raum, doch nach Maßstäben der Platzanzahl im kleinsten Zaubertheater Hamburgs
ausverkauft! Mehr als 1000 Zuschauer zählte die Show am gestrigen Abend. Da kann ein Herr
Logemann schon einmal abdrehen.
Sein Gast, Zauberassistent und Zuschauer, dem nicht nur einmal vor Staunen die Kinnlade runter
klappt – Felix Oliver Schepp.
Jan beginnt mit seinem Programm ganz am Anfang: Wie bin ich zur Magie gekommen? – so die
Frage. Münzen erscheinen, Münzen verschwinden, werden ganz groß und dann zu Sand.
Und dann ist es soweit, Herr Logemann legt die Karten auf den Tisch, darauf hat die Welt gewartet,
immerhin ist Jan seit vielen Jahren Meister der Kartenkunst. Und Felix Oliver Schepp staunt nicht
schlecht. Sogar ein Täuschungsmanöver zaubert Jan gekonnt weg.
Wer dachte der gewitzte Mann am Klavier sei der einzige Gast der Sendung, wurde überrascht: Eine
Live Schalte nach Thüringen zu Helge Thun. Wer bis dahin nicht wusste, dass wir nach Thüringen
eine Zeitverschiebung von minus fünf Stunden haben, konnte noch etwas lernen. Es folgt ein
Gedicht über Hände. Helge Thun immer tagesaktuell! Händewaschen kann zudem auch eine
magische Angelegenheit sein. Finger verschwinden, tauchen wieder auf und so hat der Virus dank
dieses unterhaltenden Exkurses keine Chance. Bei Save the Art wird Hygiene groß geschrieben!
Zurück am Kartentisch reisen wir nach Barcelona. Trickbetrüger gibt es dort wie Sand am Meer und
Felix Oliver Schepp fällt direkt drauf rein. Jan täuscht einfach jeden – zur Entschädigung gibt es die
Eintrittskarte für nächste Woche Donnerstag aufs Haus.
Die Zeit vergeht wie im Flug und Jan kündigt plötzlich die Pause an. Das ging ja fix! Während die
Künstler kurz verschnaufen, rüstet unser Kameramann Niki um und es geht für den Zuschauer
zurück an die Bar. Der Barkeeper – sah Jan Logemann zum verwechseln ähnlich – schenkte nochmal
nach. Und dann ab hinter die Kulissen. Dieser Blick wird dem Zuschauer normalerweise im Theater
verwehrt.
Die zweite Hälfte beginnt mit dem Soloauftritt von Felix Oliver Schepp. Ängste bestimmen
momentan unseren Alltag. Himmlisch ein Lied über das Urvertrauen und spätestens jetzt ist man
Fan. Felix ist einfach ein durch und durch sympathischer Mensch, der uns auch in Zeiten dieser
Krise ein Stück Vertrauen zurück gibt. Es wird nachdenklich, denn auch ein gewiefter Herr
Logemann bekommt nicht direkt die Kurve zurück zum Klamauk, und wir finden, das ist
vollkommen im Rahmen.
Ein Stück Reeperbahn im Magiculum – Jan lässt die Hose runter und präsentiert uns seinen
Hosendrucker, welcher ihm auf Zuruf die verschwundenen Karten hinter seinen Hosenstall zaubert.
Wie praktisch!
Zweite MAZ – es geht nach München. Dennis Behr zapft sich typisch bayrisch erst einmal ein Bier
und lehrt den Zuschauer dann, wie man in Zeiten von Corona seine Mitbewohner beim
Kartenspielen abzocken kann.
Der Abend neigt sich dem Ende zu. Jans letzter Trick ist sein Liebling. Souverän und charmant
zaubert der Meisten der Kartenkunst Felix ein Staunen ins Gesicht und sicher auch den Zuschauern
in ihren Wohnzimmern. Felix spielt zum Abschied ein Lied über Jans Ex-Freundin. Applaus,
Applaus und stehende Ovationen!
Fazit der ersten Show: Wir grooven uns ein! Die Gäste waren unglaublich, die Zuschauer waren
unglaublich und auch das Team, welches in so kurzer Zeit dieses Projekt auf die Beine gestellt hat!
Wir freuen uns jetzt mehr denn je auf die nächsten Vorstellungen, z.B. heute Abend um 20:15 Uhr
mit Werner Momsen und Jörn P. Boll.